Es passiert mir ständig seit dem Beginn meiner Tätigkeit als Stadtschreiberin in Pilsen: Themen berühren sich, erweitern sich, schließen sich. Gerade gestern hatte ich einen Post über die jüdischen Auftraggeber von Adolf Loos eingestellt. Heute lese ich in den von Martina Schneibergová verfassten Radio-Prag-Nachrichten: „Im Alter von 106 Jahren ist am Mittwoch (Anmerkung: also heute) Sir Nicholas Winton gestorben, der kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs über 650 tschechoslowakische jüdische Kinder vor dem Tod rettete. [...] In den Jahren 1938 und 1939 gelang es Winton, Hunderte von jüdischen Kindern aus dem Protektorat nach London zu bringen. Er organisierte Sonderzüge für die Kinder sowie dann Adoptiveltern in Großbritannien …“
Nicholas Winton (1909–2015) |
So lasse ich den Jan-Hus-Post, den ich gerade in Arbeit habe, vorübergehend beiseite und gehe auf Suche im Internet. Ergebnis? Unter den jüdischen Kindern aus Pilsen, die von Nicholas Winton in Sicherheit gebracht wurden, war auch Eva Brummel, die am 20. Juni 1923 geborene Eva Brummelová, die das Gymnasium am Mikulášské náměstí, dem Nikolausplatz vor dem gleichnamigen Pilsner Friedhof, besucht hatte. Und die mit ihren Mitschülern und Mitschülerinnen – unter ihnen waren auch weitere Klassenkameraden jüdischer Abstammung, die teils in Vernichtungslagern umkamen, teils überlebten – viele Stunden im Brummel-Haus verbracht hatte, von dem in meinem gestrigen Eintrag die Rede war.
Die 1923 in Pilsen geborene und von Nicholas Winton gerettete Eva Brummelová |
www.radio.cz/de
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